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18. Türchen (Adventskalender)
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- Veröffentlicht: Donnerstag, 18. Dezember 2025 00:00
18. Türchen: Das geheime Weihnachtsland hinter der Wand
Der letzte Schultag vor den Ferien war endlich da. Draußen glitzerte der Schnee wie Zucker auf den Tannen, und die Häuser im Dorf funkelten im Sonnenlicht. Jonas und Leni stapften durch den hohen Schnee zur Schule, ihre Wangen rot vor Kälte und Vorfreude. Weihnachten war ihre liebste Zeit im Jahr – Kekse, Lichter, Geschichten und all die kleinen Wunder, die der Winter mit sich brachte.
In der Schule war es noch ruhig. Die Kinder räumten ihre Sachen ein, während der Duft von frisch gebackenen Keksen aus der Küche herüberwehte. Jonas öffnete seinen Spind, um seine Jacke aufzuhängen, und bemerkte etwas Seltsames: Die Rückwand des Spinds war nicht ganz fest. Ein winziger Lichtschein blitzte hindurch. „Leni, schau mal!“, rief er aufgeregt.
Leni kam herüber, und gemeinsam zogen sie vorsichtig an der Rückwand. Mit einem leisen Knarren löste sie sich und dahinter offenbarte sich ein kleiner, dunkler Gang. Ohne lange nachzudenken, krochen die beiden hinein und schlossen die Spindtür hinter sich.
Der Gang war lang und ein wenig eng, aber schließlich öffnete sich ein Ausgang hinter einem Felsen, und das, was sie sahen, raubte ihnen den Atem. Vor ihnen lag eine riesige Halle voller leuchtender Lichter, duftender Kekse und kleiner, geschäftiger Gestalten. Überall flitzten Elfen umher, verpackten Geschenke, banden bunte Schleifen und lachten leise. Am Ende der Halle standen Rentiere, die genüsslich Karotten aßen, während der Schlitten des Weihnachtsmanns glänzend bereitstand.
Jonas und Leni schlichen sich vorsichtig durch die Halle. Sie hielten sich hinter Kisten und Regalen versteckt, bestaunten die Berge von Spielsachen und den funkelnden Sternenschmuck an den Wänden. Doch plötzlich ertönte ein klingelnder Ton, und hinter ihnen tauchten Elfen auf. Freundlich, aber bestimmt, führten sie die beiden zum Weihnachtsmann.
Der Weihnachtsmann saß in einem riesigen Sessel, seinen Bart sorgfältig geordnet. „Ah“, sagte er mit tiefer Stimme, „ihr beiden kleinen Entdecker. Niemand darf von unserem Geheimnis erfahren. Und nun liegt Weihnachten an euch!“
Jonas und Leni blickten sich an. Weihnachten? An ihnen? Doch bevor sie protestieren konnten, erklärte der Weihnachtsmann: „Ohne eure Hilfe schaffen wir es nicht. Eure Liebe zu Weihnachten kann die Magie retten.“
Also packten die beiden mit an. Sie sortierten Geschenke, banden Schleifen, fütterten die Rentiere und halfen den Elfen, die letzten Spielsachen fertig zu stellen. Sie arbeiteten zusammen, lachten und staunten, wie viele kleine Wunder nötig waren, um Weihnachten zu gestalten. Die Zeit verging wie im Flug.
Am Abend, kurz bevor der große Flug begann, standen Jonas und Leni neben dem Weihnachtsmann auf dem Schlitten. Mit einem tiefen Ruck hoben sie ab – über die schneebedeckten Häuser, durch die glitzernde Nacht. Sie halfen, die Geschenke in die Häuser der Kinder zu bringen, und spürten, wie ein warmes Leuchten ihre Herzen füllte.
Am nächsten Morgen wachten Jonas und Leni in ihren Betten auf. Draußen lag der glitzernde Schnee, drinnen der Duft von Plätzchen. Sie hörten das fröhliche Lachen ihrer Familien und das Rascheln von Geschenkpapier. Alles war wie immer – nur ein kleines, geheimnisvolles Gefühl von Magie blieb zurück. Gemeinsam öffneten sie die Geschenke und feierten Weihnachten, voller Freude und Dankbarkeit, dass die schönste Zeit des Jahres für alle gerettet war. 
Autor: Noah Wolfer, Jg. 12
Bilddruck: Mayla Zug, Jg. 5




