NEUIGKEITEN AUS UNSERER SCHULE
Bergische Uni und GE Barmen engagieren sich für Bildung, Toleranz und Zivilcourage
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- Veröffentlicht: Dienstag, 19. November 2024 13:12
Das Erstarken der rechtsextremen Kräfte ist so erschreckend, dass wir etwas machen mussten“, bringt Smail Rapic seine Initiative auf den Punkt.
Mit „wir“ meint der Professor für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal seinen Fachbereich, allen voran seinen Mitarbeiter Dennis Klusendick.
Mit ihm hat er das Projekt „Demokratiebildung und Demokratiestärkung in Wuppertal“ ins Leben gerufen.
Die beiden Wissenschaftler und weitere Kollegen bieten an Schulen Projektwochen an, die bei Jugendlichen das Bewusstsein für demokratische Werte stärken sollen. aktiv hat sich das an der Gesamtschule Barmen in Wuppertal angeschaut.
Fake News, Extremismus, Klima und Gender-Gerechtigkeit
„Vor der eigentlichen Projektwoche haben wir den Schülerinnen und Schülern erst mal nur zugehört, was sie beschäftigt“, erzählt Smail Rapic. Grob vorgegeben waren die Eckpunkte Demokratie, zivilgesellschaftliches Engagement, Rechtspopulismus und Rassismus. Aus den für die Jugendlichen wichtigsten Themen wurden dann verschiedene Arbeitsgruppen gebildet.
Bei den Barmer Schülern entstanden so die Gruppen ABC der Demokratie, Fake News, Umgang mit extremistischen Positionen, Gender-Gerechtigkeit und gesellschaftliche Auswirkungen des Klimawandels. Die Projektwoche begann mit einem Diskussionstag in der Universität, an den restlichen Tagen setzten sich die Jugendlichen in der Schule kreativ mit den Problemen auseinander und erstellten dazu einen Podcast oder ein Video. „Es ist toll zu sehen, was die jungen Leute leisten können“, lobte Lehrerin Gudrun Schindler ihre Schützlinge.
Zu hören gab es unter anderem einen Podcast, in dem Mädchen berichten, wo sie im Alltag sexuelle Belästigung erleben. Einige Gruppen präsentierten Wahlwerbe-Videos für imaginäre Parteien. „Durchaus überzeugend“, befand Projektleiter Dennis Klusendick. „Die Schüler haben wie bei Fake News zu Bildern gezielt falsche Behauptungen aufgestellt. Klar wurde: Menschen, die sich nicht so gut informieren, fallen darauf herein.“
Ein großes Thema war auch die Klimakrise. Besonders gut kam dabei eine nachgestellte „Tagesschau“-Sendung an. Dazu hatten die Schüler kreativ und detailreich verschiedene Schaltgespräche zu Reportern in Ländern nachgestellt, die vom Klimawandel besonders betroffen sind. Alle Ergebnisse sollen auf einer eigenen Projekthomepage hochgeladen werden, um den Schülern langfristig eine Stimme zu geben. „Wir haben viel gelernt. Das Beste war aber, dass man uns zugehört hat“, sagt Alina Rempe. Qatada Daoud ergänzt: „Wir haben Verantwortung bekommen. Man hat uns vertraut. Es gab kein Richtig oder Falsch.“
Artikel: Tanja Wessendorf
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